
Spaziergang im Wald: allzu oft finden wir uns in solch einer Umgebung wieder. Aufgeräumt, sauber, kein Blatt fliegt herum: deutscher „Wald“. Es gibt aber auch geschützte Gebiete, in denen z.B. Blätter, bemooste Baumstämme und abgestorbene Baumstümpfe mit Baumpilzen liegen bleiben dürfen.
Vor einigen Jahren, bei einem Besuch meiner Heimatstadt Kleve, ging ich den steilen Weg zwischen Museum Kurhaus und Amphitheater hinauf. Hinter dem Tempel befand ich mich auf einmal in einer anderen Welt: in einem Buchenwald. Schlagartig wurden Kindheitserinnerungen wach: vor 65 Jahren bin ich schon auf den Wegen unter diesen Riesen her gerannt. Auf und ab die Wege, Gräben und Gruben. Bucheckern wurden gesucht, die Eltern erzählten , wie sie im Krieg mühsam die kleinen Samen sammelten. Die Stimmung in diesem Buchenwald ist besonders. Schritte gedämpft. Die Stimmen von Spaziergängern und Kindern hallen: man wähnt sich in einem gotischen Kirchenraum.

Unberührte Wälder gibt es in Europa kaum noch. Von den rudimentären Resten, von dem was einmal war, erzählen die Fotografien der finnischen Künstlerin Ritva Kovalainen. Sie hat sich in die wenigen noch von der Holzindustrie verschonten Bereiche der finnischen Urwälder begeben und dort fotografiert. Ihre Fotos berühren.
Menschen haben früher in, mit und von dem Wald gelebt. Das hat Spuren im Menschen hinterlassen, die heute fast fast verschüttet sind. Die Fotos von Ritva Kovalainen stoßen diese tiefere verborgene Ebene in den betrachtenden Menschen an.
Der Kultur Bahnhof Eller in Düsseldorf zeigt in einer Ausstellung Fotografien von Ritva Kovalainen: Wunder des Waldes. Vom 18.5.25 -6.7.25 sind die Fotografien zu sehen.
https://www.kultur-bahnhof-eller.de/archiv/alle/2025/Wunder%20des%20Waldes.html
Kultur Bahnhof Eller : das Bahnhofsgebüde des 1872 gebauten Bahnhofs ist heute ein kleines Kulturzentrum. Es werden jährlich mehrere Ausstellungen gezeigt.
https://www.kultur-bahnhof-eller.de/Impressum.html
Geschichtes des Bahnhofs auf wikipedia: